In der Ausstellung
Poulomi Basu – Phantasmagoria werden zwei Virtual und Mixed Reality-Installationen gezeigt.
Maya: The Birth of a Superhero und
Blood Speaks: A Ritual of Exile.
Maya: The Birth of a Superhero: In ihrem immersiven und futuristischen Film
Maya: The Birth of a Superhero knüpft Poulomi Basu an die Werkgruppe
Blood Speaks an. Mittels Virtual und Mixed Reality nehmen die Betrachter_innen die Perspektive eines britisch-südasiatischen Mädchens aus London ein und navigieren die Protagonistin Maya durch ihren Alltag in der Schule und zuhause. Im Zuge ihrer ersten Menstruation sieht sich Maya in der Interaktion mit ihren Mitschüler_innen und ihrer konservativen Familie mit Scham und Ausgrenzung konfrontiert. Zugleich findet sie sich in einer düsteren Parallelwelt wieder, in der sie sich gegen bedrohliche Monster verteidigen muss. Indem sie sich mit anderen Frauen und Mädchen solidarisiert, entwickelt die Heldin jedoch Superkräfte, die ihr im Kampf gegen gesellschaftliche Tabus Handlungsmacht (Agency) verleihen. Die Geschichte verweist auf tradierte Symbole spiritueller, weiblicher Kraft und bewegt sich zwischen Wirklichkeit und Imagination, um mögliche Wege zu Resilienz und Gerechtigkeit aufzuzeigen.
Dauer: 33 Minuten
Blood Speaks: A Ritual of Exile: In
Blood Speaks: A Ritual of Exile thematisiert Poulomi Basu den Brauch Chhaupadi, der in einigen Teilen Nepals praktiziert wird. Dabei werden Frauen und Mädchen während der Dauer ihrer Menstruation als Unberührbare behandelt und in rudimentäre Hütten verbannt, die meist weder über eine Waschgelegenheit noch über Menstruationsprodukte verfügen. Die Praxis birgt erhebliche Gefahren für die körperliche und seelische Gesundheit und führt in manchen Fällen zu Vergewaltigung, Entführung oder dem Tod. Obwohl der Brauch bereits seit 2005 offiziell verboten ist, steht er erst seit 2018 unter Strafe und wird noch immer praktiziert. Ausgehend von einem 2013 begonnenen Fotoessay, der diese geschlechterspezifische Form von Gewalt beleuchtet, entwickelte Basu eine Virtual Reality-Installation. Mit
Blood Speaks verortet sie das Thema zudem im erweiterten Kontext reproduktiver Gerechtigkeit, indem sie Verbindungen zwischen dem Menstruations-Exil und der Problematik von Kinderhochzeiten untersucht. Darüber hinaus kooperierte Basu mit Aktivist_innen und NGOs, um Gelder für den Bau von Sanitäranlagen und für Menstruationsprodukte einzuwerben und mediale Aufmerksamkeit für das Thema zu generieren.
Dauer:15 Minuten
Hinweise: Da die Platzanzahl für die VR-Installationen begrenzt ist, müssen Sie vorab einen Termin reservieren. Die Arbeiten sind in englischer Sprache.
Wichtig: Die Virtual Reality-Erfahrung kann intensiv sein. Bitte lesen Sie den
Sicherheitshinweis aufmerksam durch, um Ihre Sicherheit und ein angenehmes Erlebnis zu
gewährleisten.