Michael von Rhein ist leitender Arzt der Abteilung Entwicklungspädiatrie; er führt dort den Bereich «Sonderpädagogik» und ist zudem Leiter des Forschungsbereiches «Pädiatrische Versorgungsforschung» am Universitäts-Kinderspital Zürich.

Nach seiner Ausbildung zum Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin mit der Spezialisierung Kinderneurologie kam er 2008 von Deutschland in die Schweiz, um zusätzlich den Schwerpunkt Entwicklungspädiatrie zu erwerben und sich neben der klinischen Versorgung mehr der Forschung und Lehre zuzuwenden. Seither widmet er sich wissenschaftlich schwerpunktmässig den Versorgungsbedürfnissen von Kindern mit Entwicklungsauffälligkeiten und der pädiatrischen Primärversorgung in der Schweiz. Dabei arbeitet er in interdisziplinären Netzwerken mit Fachpersonen aus verschiedenen medizinischen Fachbereichen – Pädagogik, Psychologie, Soziologie – sowie aus diversen therapeutischen Richtungen. Seine Arbeit verbindet klinische Praxis mit angewandter Forschung und zielt darauf ab, die Qualität und Effizienz der (entwicklungs-)pädiatrischen Versorgung in der Schweiz zu stärken.


Zum Vortrag:
Innerhalb der Zeitspanne des Berufslebens einer einzigen Generation von Lehrpersonen, Fachpersonen der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Kinder- und Jugendmedizin sowie Therapeut:innen hat sich der Blick auf die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) dramatisch gewandelt. Aus einer selten diagnostizierten, stigmatisierenden Diagnose ist ein Massenphänomen geworden, das auf Social Media gehyped und im Internet selbst diagnostiziert wird. Doch ist ADHS wirklich so allgegenwärtig? Wann kann eine Diagnose hilfreich sein, und welche Unterstützung tut betroffenen Kindern und Jugendlichen gut?

In seinem Vortrag beleuchtet Michael von Rhein anhand der aktuellen Studienlage und eigener Daten zum einen, ob und aus welchen Gründen ADHS-Abklärungen heute viel häufiger stattfinden als früher. Zudem widmet er sich der Frage, ob die Gesellschaft speziell in Schule und Ausbildung ausreichend bereit ist, auf die individuelle Variabilität der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen einzugehen. Und letztlich geht es auch darum, was Eltern und Fachpersonen tun können, um einen besseren Umgang mit betroffenen Kindern zu finden: Was schützt vor Überforderung, wie kann man ein gutes Umfeld schaffen und wie baut man ein Netz, das trägt?

Michael von Rhein gibt Antworten auf diese Fragen und stellt Techniken, Strategien und Herangehensweisen vor, die sich unabhängig von der Diagnose in der interprofessionellen Zusammenarbeit bewährt haben.

Dienstag, 24. Februar 2026
Beginn der Veranstaltung: 18.30 Uhr
Einlass: 18.00 Uhr
Stiftung. Für das Kind. Giedion Risch
Falkenstrasse 26 / Hofgebäude
8008 Zürich