Filomena Sabatella arbeitet am Psychologischen Institut der ZHAW im Zentrum Klinische Psychologie. Dort co-leitet sie die Fachgruppe «Klinische Psychologie Kinder und Jugendliche». Sie arbeitet als Kinder- und Jugendtherapeutin und ist auch in der Lehre und Forschung tätig. Ihre Forschungsschwerpunkte sind psychisch belastete Jugendliche und der Übergang von der Schule ins Arbeitsleben. Seit einigen Jahren forscht sie auch zu Mental Load; zu diesem Thema hat sie bereits Bücher und Therapietools herausgegeben.


Zum Vortrag:
Mentale Belastung – auch als «Mental Load» bezeichnet – beschreibt die unsichtbare Verantwortung, die Menschen tragen, wenn sie ständig an eine Vielzahl von Aufgaben, Terminen und Verpflichtungen denken müssen. Besonders Eltern und Personen, die im Alltag die Hauptverantwortung für Familie, Haushalt oder Arbeit tragen, sind von dieser Form der mentalen Überlastung betroffen. Es geht nicht nur um die praktische Ausführung von Aufgaben, sondern auch um das ständige Planen, Organisieren und Denken an alle Details, die das tägliche Leben betreffen.

Mental Load kann sich in vielen Bereichen zeigen – vom ständigen Nachdenken über den Einkauf, die Planung von Arztterminen bis hin zur emotionalen Arbeit wie dem Kümmern um das Wohlbefinden der Familie. Diese unsichtbare Belastung ist oft schwer zu erkennen, da sie nicht in der sichtbaren Arbeit liegt, sondern im Kopf der Betroffenen. Das führt oft dazu, dass die mentale Belastung unterschätzt oder gar nicht wahrgenommen wird, obwohl sie sehr real ist und zu Erschöpfung, Überforderung und Stress führen kann.

Oft liegt die Verantwortung für diese Aufgaben bei einer Person, die immer den Überblick behalten muss – sei es zu Hause, im Job oder in anderen Bereichen des Lebens. Dies kann dazu führen, dass diese Person sich ständig im mentalen «Bereitschaftsmodus» befindet, was langfristig das Gefühl der Überlastung verstärkt.

Die Herausforderung besteht darin, Mental Load zu erkennen, darüber zu sprechen und Wege zu finden, wie diese Last besser verteilt oder reduziert werden kann. Der Vortrag zeigt auf, dass ein bewusster Umgang und das Teilen von Verantwortung helfen können, die mentale Belastung zu verringern und das Wohlbefinden zu fördern.


Vortrag mit Fragerunde an die Referentin. Ende der Veranstaltung: ca. 19.45 Uhr
Veranstaltungsort: Stiftung. Für das Kind. Giedion Risch I Falkenstrasse 26 (Hofgebäude) I 8008 Zürich

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