Sexarbeitende stehen häufig vor erheblichen Hürden beim Zugang zu medizinischer Versorgung und anderen unterstützenden Angeboten. Stigmatisierung und Diskriminierung führen oft dazu, dass sie ihre Tätigkeit verheimlichen oder auf notwendige Gesundheitsleistungen verzichten.
Dieses Webinar richtet sich an Fachpersonen im Gesundheitsbereich und vermittelt praxisnahe Strategien für einen respektvollen und wertschätzenden Umgang mit Sexarbeitenden. Basierend auf den aktuellen Richtlinien von ProCoRe, die in Zusammenarbeit mit der Expertin und Sexarbeiterin Avril Nyx entwickelt wurden, beleuchten wir die besonderen Herausforderungen dieser Gruppe und erarbeiten gemeinsam Lösungsansätze für eine diskriminierungsfreie Gesundheitsversorgung.
Das Webinar bietet:
- Hintergrundwissen über die Lebensrealitäten von Sexarbeitenden
- Einblicke in Erfahrungen aus der Praxis
- Konkrete Handlungsempfehlungen für einen professionellen und respektvollen Umgang
Dieses Angebot richtet sich an medizinisches Personal, Behörden und Fachkräfte im Sozial- und Gesundheitswesen, die ihre Kompetenzen im Umgang mit Sexarbeitenden erweitern möchten.
Sprachen:
Die Weiterbildung wird simultan verdolmetscht (französisch/deutsch).
Referentin:
Elizabeth Mc Guinness (sie) ist Rechtsanwältin und forscht an den Schnittstellen von Menschenrechten, psychischer Gesundheit, Gender, Gewalt, Behinderung, Sexualität und Stigmatisierung. Sie verfügt über sieben Jahre Berufserfahrung in den Bereichen Forschung, Politik, Programmentwicklung und Evaluierung auf regionaler und internationaler Ebene. Nach ihrem Masterabschluss in Menschenrechten am European Inter-University Centre im Jahr 2016 konzentrierte sie sich auf Gewalt in Paarbeziehungen, sexualisierte Gewalt ausserhalb von Paarbeziehungen sowie Gewalt und Diskriminierung aufgrund von sexueller Orientierung und/oder Geschlechtsidentität/-ausdruck.
Seit sie 2021 ihren M.Sc. in Global Mental Health (London School of Hygiene & Tropical Medicine LSHTM und King's College London) absolvierte, konzentriert sich ihre Arbeit zunehmend auf die rechtebasierte Transformation von Gesundheitssystemen und die Verbesserung psychologischer Interventionen für Überlebende von Gewalttaten. Elizabeth hat bereits mit der WHO, dem IKRK, dem UNHCR, dem King's College London, der European Sex Workers' Rights Alliance und dem Global Disability Innovation Hub zusammengearbeitet.
Derzeit arbeitet Elizabeth an Sex Workers Evaluate Reporting Violence! (SWERV!), einer partizipativen, multimethodischen Evaluation der Auswirkungen der britischen Wohltätigkeitsorganisation National Ugly Mugs auf die Sicherheit und psychische Gesundheit von Sexarbeiterinnen. Zuvor war sie Mitglied der WHO Expert Working Group on Measurement of Violence Against Women with Disabilities und beriet ProCoRe bei der Erstellung des Community Report on Violence Against Sex Workers in Switzerland.